Es ist nun an der Zeit den Schleier zu lüften, die wundervollen Gebote der Abakkaner preiszugeben und darüber zu berichten, wie ich, Argon Avedias, in diese geheime Lehre eingeweiht wurde.
Ein Ereignis, das mich entscheidend in meinem Leben beeinflusst hat und auf meine persönliche Einweihung in die Gebote der Abakkaner vorbereiten sollte, geschah eines Morgens, als ich das Fenster meines Schlafzimmers öffnete. Die Vision, die ich an diesem Morgen hatte, sollte mich aufmerksamer und wacher durch die Welt gehen lassen. Ab diesem Tag sollte ich die bewusste Welt, also mein Imbara, mit ganz anderen Augen sehen und Dinge und Ereignisse wahrnehmen, die kaum einem anderen Imbarer zur Kenntnis gelangen.
Ich blickte an diesem sonnigen Wintermorgen auf die schneebedeckten Berge, die ich von dort aus sehr gut sehen konnte. Schlaftrunken und mit den Fingern in meinen Augen reibend sah ich sie plötzlich. Es war so, als ob meine Augen in eine neue Bewusstseinsebene blickten, denn ich konnte in den großen Massen der Berge zwei Riesen erkennen, die scheinbar in den Felsen gefangen waren. Ihr graues, langes und lockiges Haar hing ihnen über die Schultern und ihre markanten Gesichtszüge wurden von der strahlend hellen Morgensonne ausgeleuchtet. Der eine schien mit seinem rechten Zeigefinger auf mich zu zeigen und mich flehend um etwas zu bitten. Der andere schien zornig zu sein und hatte seinen drohenden Blick in Richtung Erde geneigt. Diese Vision war so wirklich und intensiv, dass ich von diesem Tag an dachte, dass alle Berge auf Imbara in Stein gefangene Riesen sind, die auf ihre Befreiung durch mich warten.
Als ich am gleichen Morgen etwas später auf dem Weg ins Büro in der U-Bahn saß, bekam ich ein Gespräch zweier älterer Herren mit. Ich hörte wie einer darüber sprach, wie die untere Seite der Erde von Riesen bewohnt wird, die eine großartige Zivilisation eingeführt haben, die Beziehungen zu anderen Sternen und Planeten des Universums unterhalten. Auf der unteren Seite der Erde ist die äußere Sonne unwichtig, da dort die innere Sonne nach wie vor für das Goldene Zeitalter sorgt. Die Riesen, die in der Erdhölung leben, nutzen 100% ihres Unterbewusstseins und werden aus diesem Grund die phantastischen Abakkaner genannt.
Das waren die einzigen Fakten, die ich hören konnte, da die Nebengeräusche, wie das Quietschen der Bremsen der U-Bahn und das Gemurmel der anderen Imbarer, zu laut waren und ich dadurch eben nur Bruchstücke der Unterhaltung mitbekam. So entschloss ich mich an diesem Morgen später im Büro anzukommen und wollte darauf warten, bis die Männer den Wagon verließen, um sie dann zu verfolgen. Doch nur eine Station nach meinem Entschluss stand der Zuhörer der beiden auf, verabschiedete sich von dem Erzählenden und verließ den Zug. Ich ergriff im gleichen Moment die Chance, setzte mich zu dem älteren Mann, der die Geschichte der Riesen erzählt hatte und wollte mich vorstellen, während dieser zu mir sagte: »Guten Morgen, Argon. Ich habe dich schon erwartet! Mein Name ist Magicus der Abakkaner.«
Auf Grund dieser Begrüßung war ich nicht in der Lage den überaus freundlichen Gruß des alten Mannes, der sich Magicus nannte, zu erwidern und setzte mich schweigend auf den Platz neben ihm.
»Ich kann es gut verstehen, wenn du jetzt einen Frosch im Hals hast und nicht sprechen kannst. Höre einfach hin, was ich dir zu sagen habe. Wir haben dich auserwählt, die Geschichte der Abakkaner auf Imbara zu erzählen, da du einer der wenigen intuitiven Imbarer bist. Darüber musst du dir allerdings noch selbst bewusst werden und bevor du in der Lage sein wirst, alles zu verstehen, wirst du deine Blockade in deinem Kopf lösen müssen. Du sollst mehr auf deine innere Stimme hören. Du besitzt eine sehr starke Intuition, die dich bisher noch nie getäuscht hat. Jedes mal waren dein erster Gedanke und dein erstes Gefühl immer das Richtige. Dann hast du aber deinen Kopf eingeschaltet und versucht, das was dir widerfahren ist, zu erklären und logisch zu analysieren. Lieber Argon, es gibt Dinge, die kein imbarischer Verstand erklären kann, weil sie nicht von dieser Welt sind oder wie erklärst du dir denn beispielsweise deine Vision der beiden Riesen, die dir heute Morgen erschienen sind?«
»Die Riesen? Woher weiß er von den Riesen?« dachte ich in diesem Moment.
»Du bist erstaunt, woher ich von den Riesen weiß und wunderst dich gleichzeitig aufs Neue, dass ich deine Gedanken lesen kann? Ich bin ein abakkanischer Druide und habe unter anderem telepatische Fähigkeiten. Und die Riesen? Nun, mein lieber Argon, ich habe dir die Bilder der Riesen in dein Unterbewusstsein implantiert und auch heute dafür gesorgt, dass du meinem Gespräch lauschen kannst. Wir haben dich auserwählt und werden dich in die Geheimnisse der Abakkaner einweihen. Doch zuerst wirst du deine alten Gedankenmuster ablegen und nicht weiterhin behaupten, dass du zu wenig Zeit hast, um dich um dein Unterbewusstsein und deine Seele zu kümmern. Du wirst dich in Zukunft nur noch mit dem Wesentlichen beschäftigen. Mach dir über die folgende kleine Geschichte einmal Gedanken, denn der Fischer könntest du sein:«
»An einem Seeufer saß einmal ein Mann und versuchte mit den Händen Fische zu fangen, als ein Spaziergänger vorbei kam, stehen blieb und den Mann eine Weile beobachtete. Bis er irgendwann dem »Fischer« auf den Rücken klopfte und zu ihm sagte: »Junger Mann. Ich zeige dir wie man ein Netz knüpft, damit du viel schneller und viel mehr Fische fangen kannst!« Der »Fischer« war so in sein »fischen« vertieft, dass er nicht aufblickte und sagte: »Dazu habe ich keine Zeit. Ich muss Fische fangen!«
»Das hört sich zwar verrückt an,« stellte ich fest, »doch das ist tatsächlich meine tägliche Realität. Ich hatte bis heute immer den Vorwand, keine Zeit für das Wesentliche zu haben, weil ich mit Unwesentlichem beschäftigt war. Aber was ist denn das Wesentliche? Kannst du mir das sagen, Magicus?«
»In deiner bewussten Welt,« beantwortete er mir umgehend meine Frage, »würde es ein Ökonom sehr wahrscheinlich folgendermaßen erklären: Wie komme ich mit einem Minimum an Aufwand und so schnell wie möglich von einem IST-Zustand zu einem SOLL-Zustand! Und weißt du was? Das ist tatsächlich schon alles und mehr brauchst du dich eigentlich nie zu fragen. Alles im Leben eines jeden Imbarers lässt sich in IST und SOLL einteilen. IST, das ist der Zustand, der jetzt ist und SOLL ist der Zustand, wie es irgendwann mal sein sollte, also deine Ziele und Wünsche! Also ist die alles entscheidende Frage: Wie erreichst du mit möglichst wenig Aufwand, sehr schnell deine Ziele und Wünsche und wie bekämpfst du deine Ängste und deine Zweifel?
»Das kann doch alles nicht mit rechten Dingen zugehen!« dachte ich in diesem Moment.
»Es ist völlig normal,« antworte Magicus, der wieder meine Gedanken gelesen hatte, »dass du so etwas denkst, denn du bist ja schließlich so erzogen oder sollte ich besser sagen, so manipuliert worden. Alle großen Imbarer kennen die Geheimnisse der Abakkaner, nutzen diese allerdings nur für sich und ihr eigenes Glück und ihren eigenen Erfolg. Die große Masse auf Imbara wird dumm gehalten und die Gründe für diese Geheimhaltung sind relativ einfach zu erklären: Neid und Missgunst. Es stellt sich also für dich immer wieder eine entscheidende Frage: Warum bist du heute noch nicht so erfolgreich und so glücklich, wie du es verdient hast?« Die Antwort ist relativ einfach: Weil du dich bis heute nicht auf das Wesentliche konzentriert und dich nicht mit den Geboten der Abakkaner auseinander gesetzt hast! Lieber Argon, ich möchte dir nun einen verborgenen Schatz zeigen. Du kannst ihn für dich allein haben, wenn du willst. Er ist so groß, dass alles Gold in Fort Knox dagegen wie das imbarische Hartz IV wirkt. Willst Du Ihn?«
»Ja!« antwortete ich kurz und sehr ungeduldig.
»Gut.« fuhr Magicus fort. »Schließe deine Augen. Wir gehen jetzt zusammen auf eine Schatzsuche und nach dieser Schatzsuche wirst du reich sein! Versuche deine Aufregung zu vergessen und lausche auf Deinen Atem, um Dich zu entspannen. Wenn Du innerlich ruhig und ausgeglichen bist, nimm deinen Kopf wahr. Spüre dein Gehirn in deinem Schädel und mach dir bewusst, was es ist: Ein Supercomputer unglaublicher Kapazität! Die größten Elektronikkonzerne der imbarischen Welt forschen mit einem Milliardenaufwand, um Megabyte-Chips zu produzieren. Dein Gehirn leistet bereits in diesem Moment um ein vielfaches mehr, als die nächste Generation von Computerchips, die gerade erst auf dem Reisbrett entstehen. Niemand auf Imbara ist heute oder in absehbarer Zukunft in der Lage, einen Computer zu bauen, der auch nur annähernd so schnell und vielseitig wie die Fähigkeiten deiner Denkmaschine ist!«
»Nun lenke deine Aufmerksamkeit zu deinen Sinnesorganen, deinen Augen, deinen Ohren, dem Geruchs- und Geschmackssinn, dem Tastsinn, den Fähigkeiten Temperaturunterschiede, feinstoffliche Energien und die Bewegungen deines Körpers wahrzunehmen. Mach dir möglichst viel von dem Potential deiner Sinne bewusst. Was glaubst du, würde eine Maschine mit dieser Ausstattung auf Imbara kosten? Ließe sie sich bei dem derzeitigen Stand der Technik überhaupt beschaffen?«
»Und nun zu deinem Bewegungsapparat: Du kannst laufen, springen, klettern, robben, schwimmen, tauchen, Rad fahren, tanzen, auf deinen Händen laufen, Treppen steigen und noch viel, viel mehr! Ist dir bekannt, dass imbarische Wissenschaftler immer noch erfolglos daran arbeiten, einen Roboter zu bauen, der auch nur halbwegs menschlich zu gehen vermag?«
»Erforsche auf diese Art und Weise auch die anderen Bereiche deines Körpers. Zum Beispiel den Verdauungstrakt, das Immunsystem, die Fortpflanzungsorgane, die Entgiftungsmöglichkeiten deines Körpers usw.«
»Versuche das Bewusstsein deines gewaltigen Reichtums nach der Übung, die du häufig wiederholen solltest, mit in deinen Alltag zu nehmen, um eine neue positive Perspektive für dein Leben zu bekommen.«
»Je mehr du dir den Reichtum bewusst machst, der dir in die Wiege gelegt wurde, desto besser sind deine Aussichten, erfolgreich und glücklich zu sein. Du bist ein Vertreter der Gattung von Wesen, die sich bisher am besten von allen Formen des Lebens auf der Oberseite des Planeten durchsetzen konnten. Du hast Artgenossen wie Einstein, Sokrates, Marie Curie, Hildegard von Bingen, Hölderlin, Coco Chanel, Mozart, Buddha und Jesus. All diese Imbarer brachten dieselben Anlagen mit in diese Welt, wie du. All diese Imbarer wurden in die Gebote Abakkanas eingeweiht, wie du. Diese Imbarer waren sich ihrer potentiellen Fähigkeiten bewusst und sie nutzten ihr Potential, indem sie es erweckten, ausprobierten und damit entfalteten. Lieber Argon. Jetzt bist Du dran. Bist du bereit dazu?
»Ich bin bereit.« antwortete ich sehr schnell und spontan. »Doch was kann ich tun, damit ich meine unbewussten Kräfte, also mein persönliches Abakkana, stärker nutzen kann?«
Magicus Augen fingen noch intensiver an zu glänzen und sein Lächeln wurde noch fröhlicher: »Ich werde dich nun in die geheimen Gebote der Abakkaner einweihen. Wenn du diese anwendest, dann werden deine Wünsche zu Realität. Mach dir Notizen oder nimm das, was ich dir nun sagen werde auf Tonband auf, denn ich werde es dir nur ein einziges Mal erzählen und mich niemals wiederholen. Sei also aufmerksam und vergesse nichts, denn nur wenn du alle Gebote als Einheit siehst und alle gleichermaßen anwendest, funktionieren sie als Ganzes.«
Ich nahm meinen Notizblock und mein Diktiergerät aus meiner Aktentasche und war bereit, das aufzuschreiben, was Magicus mir nun berichten sollte…
Heute – nach über 15 Jahren – weiß ich, dass die Stimme, die ich damals Magicus nannte, die Stimme des Jesu Christi in mir ist!
Jesus mein Bruder, Du bist mir so nah.
Ich weiß, Du bist immer für mich da.
Ich war so blind, hatte keinen Schimmer.
Danke. Du bist in und mit mir für immer.
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„ABAKKANA – Die Gebote„
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