Heilung im gegenwärtigen Moment!
Der Buddhismus ist eine spirituelle und philosophische Sichtweise auf die Welt, die ursprünglich von Siddhartha Gautama, dem Buddha oder „Erwachten“, vor etwa 2.500 Jahren in Indien begründet wurde.
Bei der Lehre des Buddha geht hauptsächlich um Leiden zu vermeiden und den Weg zur Befreiung, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Achtsamkeit, Mitgefühl und Weisheit liegt.
Ob Du in einer buddhistischen Kultur aufgewachsen bist, den Buddhismus erst später angenommen hast oder Dich einfach nur für den Buddhismus interessierst: Es gibt drei Konzepte, die sich bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse als besonders hilfreich erweisen können:
Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Dankbarkeit.
Achtsamkeit heißt, sich selbst verankern, ist eine Säule der buddhistischen Praxis und wird als wertfreies, anhaltendes Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment definiert. Bei der Bewältigung eines Traumas kann es leicht passieren, dass wir in der Vergangenheit stecken bleiben oder uns von Sorgen um die Zukunft zerfressen fühlen. Achtsamkeit hilft uns, im Hier und Jetzt zu sein.
Achtsamkeitsübungen helfen uns, unsere Emotionen zu akzeptieren, weniger reaktiv zu werden und in einen Zustand der Bewusstheit zu gelangen, der sehr entspannend sein kann.
Mit der Zeit kann Achtsamkeit uns helfen, uns selbst besser zu verstehen und uns sicherer und friedvoller zu fühlen. Achtsamkeit wird üblicherweise mithilfe eines Ankers für die geistige Aufmerksamkeit praktiziert, meist dem Atem, während wir in einer angenehmen und sicheren Umgebung sitzen oder liegen. Wir nehmen einfach wahr, wie der Atem in unseren Körper ein- und ausströmt, während wir uns körperlicher Empfindungen, Emotionen und Gedanken bewusst werden.
Wenn diese auftauchen, klammern wir uns nicht an einen Teil unserer Erfahrung oder versuchen, unsere Empfindungen, Emotionen oder Gedanken anders darzustellen, als sie sind. Wir beobachten sie einfach und lassen sie kommen und gehen wie Wellen am Strand oder Wolken am Himmel. Manchmal fühlt es sich an, als würden wir von den Wellen oder Wolken unseres Geistes mitgerissen – in diesen Momenten kehren wir sanft zum Anker unseres Atems zurück.
Achtsamkeit kann zwar auch formaler praktiziert werden, aber Momente der Achtsamkeit können den ganzen Tag über auftreten. Ob beim Abwaschen oder beim Spazierengehen – sich einen Moment Zeit zu nehmen, um auf das Geschehen im gegenwärtigen Moment zu achten, kann helfen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen.
Eine weitere Säule des Buddhismus ist die Vermeidung von Schaden und der Wunsch nach Glück für alle Wesen, auch für uns selbst.
Achtsamkeit kann uns auch helfen, uns selbst gegenüber herzlicher, freundlicher und fürsorglicher zu sein, wenn wir schmerzhafte Gedanken oder Gefühle haben.
Dies wird als Selbstmitgefühl bezeichnet.
Wir geben uns vielleicht selbst die Schuld für das Geschehene und erwarten, dass wir schnell heilen. Wir werden dann von unerwarteten Triggern, beunruhigenden körperlichen Empfindungen und anderen verwirrenden, aber natürlichen Reaktionen auf ein Trauma überrascht.
Ein Gefühl der Akzeptanz und des Mitgefühls für den Punkt auf unserem Heilungsprozess zu entwickeln, anstatt für den Punkt, an dem wir sein wollen, kann transformativ sein. Bei dieser Praxis geht es nicht darum, uns selbst zu reparieren oder zu bestrafen, sondern darum, alle Teile von uns selbst zu akzeptieren. Durch die Praxis der Achtsamkeit stellen viele Menschen fest, dass sie ihre natürlichen Reaktionen auf Traumata und die damit verbundenen Gedanken besser akzeptieren und so ein Gefühl des Selbstmitgefühls entwickeln können.
Zur Dankbarkeit:
„Es gibt diejenigen, die sich einen Pool in ihrem Haus wünschen, während diejenigen, die einen haben, ihn kaum nutzen.
Diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, vermissen ihn zutiefst, während andere, die ihn in der Nähe haben, sich oft über ihn beschweren.
Wer keinen Partner hat, sehnt sich danach, aber wer einen hat,
schätzt ihn oft nicht.
Wer Hunger hat, würde alles für einen Teller Essen geben, während wer genug hat, sich oft über den Geschmack beschwert.
Wer kein Auto hat, träumt davon, während wer es hat, immer ein besseres sucht.“
Hiroyuki Sanada
Der Schlüssel ist, dankbar zu sein, innezuhalten, um zu sehen, was wir jetzt haben und zu verstehen, dass irgendwo jemand alles geben würde, was Du bereits hast und nicht zu schätzen weißt.
Sei ab heute dankbar, für all das,
was Du hast und es werden immer mehr
Wunder in Deinem Leben geschehen.
Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Dankbarkeit können kraftvolle Quellen der Heilung sein, die allein oder in der Gemeinschaft erfahrbar sind.

Bernd M. Schmid
(Menschenrechtsverteidiger & Pazifist)
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