Das Heilige Gesetz der Macht!

In ABAKKANA wird Macht ganz anders definiert als in der Welt der Imbarer. Auf Imbara wird Macht an Leistungen, Endergebnissen, erzielten Punkten, eroberten Völkern und an allen Dingen, die Kontrolle gebracht werden können, gemessen. Deshalb ist Macht auf Imbara auch so etwas Vergängliches. Der Turm kann jederzeit in sich zusammenbrechen, die Eliten können das Spiel verlieren, denn das Volk kann sich gegen seinen »Herrscher« auflehnen.

In ABAKKANA dagegen entspringt wahre Macht der Fähigkeit, sich Mühe zu geben, sich zu verändern und zu wachsen. In dem Augenblick, in dem ein Lebewesen aufhört, zu wachsen oder sich zu verändern, hat es schon seine wahre Macht verloren.

Doch um das Heilige Gesetz der Macht wirklich verstehen zu können, musst Du erst einmal begreifen, dass Wachstum für die Abakkaner ein Prozess ist, der niemals endet. Wachstum ist nichts Endliches. Die Abakkaner begreifen alles in der Natur als Teil eines Zyklus – den zu- und abnehmenden Mond, den Wechsel der Jahreszeiten, das Abwerfen der alten Haut oder Schale. So etwas wie »das Ende« gibt es nicht. Es gibt nur Enden – Teile des Wandlungsprozesses, die in andere Teile übergehen. Und obwohl der Tag in die Nacht übergeht, preisen und feiern die Abakkaner die Abenddämmerung nicht einfach nur als Ende des Tages, sondern ehren damit die Schönheit des Tages selbst, die in die Schönheit der Nacht übergeht. Mit anderen Worten: Das Leben in ABAKKANA ist niemals »schwarz-weiß«, wir können die Dinge nicht voneinander trennen und fein säuberlich in Schubladen einordnen. Das gilt übrigens ebenso für Welt der Imbarer, obwohl Imbarer (vor allem Erwachsene), daran glauben, alles voneinander trennen zu können und zu müssen. Gott und Mensch, Kinder und Erwachsene, Tag und Nacht, Mut und Angst, Glück und Trauer und so weiter.

Sobald ein Erwachsener zu akzeptieren beginnt, dass alles ein Teil von etwas anderem ist, dass sich alles Leben in einem ständigen Wachstums- und Veränderungsprozess befindet, zeigt sich seine wahre Macht.

Und dann kann er auch beginnen, sich vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben wirklich zu entspannen. Dieses tiefe Verständnis von Macht und Wachstum schenkt dem Abakkaner sein Grundgefühl der Zeitlosigkeit.

Ein wachsender Baum, eine neugeborene Blüte, eine reifende Frucht kann und will sich nicht »beeilen«. Alles läuft nach einem inneren Rhythmus, einer inneren Zeiteinteilung ab. Und da es kein letztes Ende, keinen Zielort und kein Endresultat gibt, können wir jeden einzelnen Schritt dieses Wachstumsprozesses feiern, loben und segnen.

Mit anderen Worten: Ein kahler Ast im Winter verdient genauso viel Lob und Anerkennung wie ein üppig mit Früchten und Blättern begangener Zweig. Einer winzig kleinen Elritze steht ebenso viel Beifall zu wie einer Regenbogenforelle in ihrer ganzen Farbenpracht. Und ein kleines Büschel Löwenzahn hat ein genauso großes Fest verdient wie eine riesige Wiese mit blühenden Blumen.

Die Abakkaner wünschen sich nichts sehnlicher, als dass die Menschen diese Idee des Wachstums verstehen mögen. Wenn die Erwachsenen jeden einzelnen Schritt des Weges feiern, loben und segnen könnten, dann träte Mitgefühl an die Stelle der Habgier und ehrliche Freude an die Stelle der Angst.

Das ist kein Witz. Es ist auch keine psychologische Theorie, die zurzeit gerade »in« ist und kein vorübergehender New-Age-Trick. Wenn wir begreifen, dass alles Leben in einem ständigen Entwicklungsprozess begriffen ist und immer sein wird, dass es immer weiterstrebt und sich ausdehnt, immer weiter wächst und Dinge erschafft, haben wir ein großes, großes Geheimnis verstanden. Und dann besitzen wir die einzig wahre Macht, die es gibt.

Die Abakkaner bitten Dich:

Begreife, dass jedes Lebewesen und jedes Ding ein Teil aller anderen Lebewesen und Dinge ist. Der Baum kann nicht von der Erde getrennt sein, der Fisch nicht vom Fluss und der Adler nicht vom Himmel. An welchem Punkt Deiner Reise Du Dich auch gerade befinden magst – Du kommst niemals am »Ende« an. Wenn Du in Deinem Leben gerade Schmerz und Entbehrungen durchleiden musst, denke daran, dass es überall um Dich herum trotzdem immer noch Einfachheit, Schönheit und Freude gibt. Bitte schließe diese Dinge nicht aus Deinem Leben aus. Bitte glaube nicht, dass sie solange warten, bis Deine Schmerzen »aufgehört« haben. Wenn Du mit Armut zu kämpfen hast, dann suche nach der Fülle und dem Reichtum, den es in Deinem Leben bereits gibt. Wenn Deine Herausforderung in einer Krankheit besteht, dann finde die Orte in Deinem Inneren und um Dich herum, die noch bei blühender Gesundheit sind. Strecke die Arme nach Glück und Gesundheit aus – gleichgültig, wo Du gerade bist oder wie Du Dich gerade fühlst.

Lass Dir vom Leben beweisen,
dass es immer »Happy Ends« gibt
– nicht nur ein einziges, sondern sehr viele!

»Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!«

Psalm 121:7-8

Das Heilige Gesetz des Mitgefühls

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