Gerechtigkeit

Der Begriff der Gerechtigkeit bezeichnet seit der antiken Philosophie in seinem Kern eine menschliche Tugend. Gerechtigkeit ist nach dieser klassischen Auffassung ein Maßstab für ein individuelles menschliches Verhalten.

Die Grundbedingung dafür, dass ein menschliches Verhalten als gerecht gilt, ist, dass Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt wird. Wobei in dieser Grunddefinition offen bleibt, nach welchen Wertmaßstäben zwei Einzelfälle als zueinander gleich oder ungleich zu gelten haben.

In der Erkenntnis, dass kein Mensch für sich beanspruchen kann, stets und unter allen Gesichtspunkten gerecht zu handeln, setzte sich im Mittelalter die Auffassung durch, wonach Gerechtigkeit keine menschliche, sondern eine göttliche Größe sei.

Gerechtigkeit konnte es nach dieser Auffassung nur im Himmel und nicht auf Erden geben. In der Renaissance wurde die Göttlichkeit der Gerechtigkeit durch die Idee eines Naturrechts ersetzt. Die Gerechtigkeit sei im Prinzip in der Natur schon angelegt und der Mensch müsse danach streben, diese Gerechtigkeit zu erkennen.

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Was ist am schwersten
auf Erden zu erreichen?
Ein rechter Mensch zu sein
nach allen Seiten:

Zur Höhe, zur Tiefe,
zum Teil und zum Ganzen,
zum Kleinen, zum Großen,
zu sich und zum Andern,
zum Leben, zum Sterben,
zur Welt und zu Gott.

Carl Peter Fröhling (*1933)

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„Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt,
der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.“

Sprüche 21:21

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